dein freiwilliges soziales jahr in der pfarrei

Berufung hat viele Gesichter

mit Leidenschaft für Gott und die Menschen

Je nachdem in welchem Umfeld das Wort "Berufung" gebraucht wird, hat es sehr verschiedene Bedeutungen - vor Gericht z.B. eine ganz andere (Einspruch gegen ein Urteil) als bei einer Stellenbesetzung (Angebot eines besonderen Amtes z.B. zum Intendanten eines Theaters). Wenn hier von „Berufung“ die Rede ist, dann im Umfeld eines christlichen bzw. katholischen Verständnisses. Die wichtigste Grundaussage hinter diesem Verständnis von Berufung ist:

„Ich bin geliebt, gewollt, mein Leben hat einen Sinn und es gibt einen Platz für mich, an dem ich glücklich sein kann.“

Und das gilt für jeden Menschen. Die Grundlage für diese Überzeugung ist der Glaube an Jesus Christus. Wer sich näher mit Berufung befassen möchte, sollte bei der Frage „Bin ich berufen?“ erst einmal verschiedene Dimensionen von Berufung unterscheiden…

 

…„Berufung“ hat verschiedene Dimensionen die von dem gleichen Wort bezeichnet werden.

Die Berufung jedes Menschen: (Die weiteste Dimension)

„Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ 1 Tim 2,4

Gott will von allen Menschen erkannt werden als der liebende und rettende Gott. Jeder Mensch ist dazu bestimmt auf ewig glücklich, zufrieden und bei Gott zu Hause zu sein. Als Gottes Geschöpf ist jeder Mensch einzigartig und hat seinen Platz in der Welt. Gott ruft jeden Menschen auf seinen Platz (z.B. durch eine Sehnsucht, die er ins Herz legt; durch Gaben und Talente, die er mit auf den Weg gibt; durch Begegnungen…), zwingt ihn aber nicht dorthin. Wenn wir diesen Platz finden und annehmen, finden wir unsere Berufung als Mensch. Diese Dimension der Berufung ist die wichtigste. In ihrem Dienst stehen die anderen Dimensionen von Berufung.

 

Die Berufung jedes Christen/ jeder Christin: (Die weite Dimension)

„Wir wissen, dass Gott, bei denen, die Ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind. Denn alle, die er im Voraus erkannt hat, hat er auch dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben.“ Röm 8,28f

Damit alle Menschen Gott erkennen können, beruft er aus ihrer Mitte diejenigen, die der Welt Christus bezeugen, gemäß seiner Botschaft leben und so für die Menschen ein Zeichen und für Gott ein Werkzeug seiner Liebe sind. In der Taufe nehmen wir diese Berufung zum Christ-Sein an und erfüllen Sie durch unser Leben als Christ. Christus hat jedem Getauften einen Platz in seinem Leib gegeben, wie es Paulus beschreibt, und ihm seinen Geist geschenkt, damit er anderen nützt. Denn Christus ist gekommen, um zu dienen und die Menschen zu retten. So steht auch die Berufung zum Christsein im Dienst der Berufung aller Menschen, Gott zu erkennen und ihre Erfüllung bei ihm zu finden.

 

Die Berufung zur direkten Christus-Nachfolge: (Die enge Dimension)

„Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte.“ Mk 3,13f

Wiederum aus der Mitte derer, die Christus lieben und folgen, beruft er Menschen, die er besonders eng bei sich haben will. Nicht weil er sie mehr liebt als die anderen, sondern weil er ihnen den Auftrag gibt, ihre Schwestern und Brüder zu stärken. Sie setzen innerhalb des Volkes Gottes wirkmächtige Zeichen seiner Liebe. Das können sie nur, wenn sie Ihr ganzes Leben Christus weihen, ganz für ihn und seine Botschaft da sind und ganz bei ihm zu Hause sind. Diese Berufung zu direkten Christus-Nachfolge in einem geistlichen bzw. geweihten Leben steht ganz und gar im Dienst der Berufung zum Christ- und zum Mensch-Sein, also dient der Zeichenhaftigkeit des Volkes Gottes und der Rettung alle Menschen.

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Weltgebetstag um geistliche Berufe am 30. April